Hier kannst du die Schrift ausprobieren.

Der Typograf Jakob zürnt schweißgequält vom öden Text.

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Tröt

Tröt ist der Arbeitstitel einer humanistischen Sans Serif. Oder besser: Tröt ist ein Protest. Während der Arbeit an Edith – an einem Punkt, an dem ich Gefahr lief zwischen Kurven, Ankern und kontextbedingten Varianten zu versinken – entschied ich: „Meine nächste Schrift wird eine Grotesk!“
Ebensowenig wie eine Serife weist Tröt zudem keinerlei Berührungspunkte zu einem analogen Werkzeug auf – es gibt keine Skizze und nie habe ich eine ihrer Formen auf Papier gezeichnet. Edith ist also – wenn man so möchte – ein analoger Entwurf. Ihre Formen orientieren sich an handgeschriebenen Zeichen, was ihre Kurven automatisch natürlich und fließender macht. Gleichzeitig findet sie sich in das strenge Raster einer Diktengleichen gezwängt. Tröt ist im Gegensatz dazu ein digitaler Entwurf. Ihre Formen sind deutlich vom Arbeiten am Computer geprägt. Anstatt sich jedoch in ihrem Auftritt, an diesen technischen Ursprung zu halten, wirken ihre weichen Kurven freundlich und wenig streng. Obwohl sie sich an Schriften orientiert, die üblicherweise kühle oder mindestens neutrale Eigenschaften aufweisen, löst sie sich von diesem Trend und verhilft der Gattung zu einen charmanten Twist. Die verjüngten Ausläufe und Stämme, prägnante Einzüge und angeschnittenen Spitzen formen ihren eigentümlichen Charakter. Das g – so eigensinnig wie ihr Entwurfsprozess – distanziert den Entwurf endgültig von ähnlichen Vertretern ihrer Art.

Tröt; Merkmale

„Ohne mich!“, war damals die knappe Antwort der betreuenden Professorin. (Da diese Reaktion jedoch inzwischen abgestritten wurde und hier nur aus dem Gedächtnis zitiert wird, ist sie nicht im Haupttextfluss zu finden.)